Kommunalpolitik. Bürgermeister, Erster Stadtrat, Magistrat, Stadtverordnete

Hier ausdrücklich Kommunalpolik.
Beruflich: Bürgermeister, Erster Stadtrat. Hauptamtliche Mitglieder des Magistrats.
Ehrenamtlich: Stadtverordnetenvorsteher, Stadtverordnete und weitere Magistratsmitglieder.
Gemeindeverwaltung = Magistrat
Gemeindevertretung = Stadtverordnete, Stadtveordnetenversammlung (StaVo)

Halten wir einmal fest, welche Bereiche die Kommunalpolitik beeinflusst.
Auf alles, was die Gemeinde oder Stadt (bei kreisangehörigen Gemeinden auch die Kreisverwaltung) betrifft, hat die Kommunalpolitik großen Einfluss. Je weiter man in der der politischen Hierarchie (Land, Bund) aufsteigt, desto mehr verwässert sich die kommunale Einflussnahme.

Verweilen wir in Rödermark. Hier Verwaltung.
Hauptamtlich sind der Bürgermeister und die erste Stadträtin eingesetzt. Sie sind Teil des hauptamtlichen Magistrats. Die weiteren Mitglieder des Magistrats arbeiten ehrenamtlich. Der ehrenamtliche Magistrat wird nach der Kommunalwahl von den Mitgliedern der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Der Bürgermeister wird in Hessen alle sechs Jahre direkt gewählt. Der Erste Stadtrat wird von den Stadtverordneten eingesetzt. Obwohl diese Stelle (Erster Stadtrat) öffentlich ausgeschrieben werden muss, wird der Posten meist nach Parteienproporz und vorausgegangener Absprache für ebenfalls sechs Jahre besetzt.

Aufgaben des Magistrats. Hier nur Bürgermeister. Beamter auf Zeit.
Der Bürgermeister ist der Chef der Verwaltung und:
» verwaltet das Personal und den Haushalt der Gemeinde.
» hat die Aufsicht über die Verwaltung.
» hat die die Beschlüsse der Stadtverordneten umzusetzen. (Exekutive)
» hat die Aufsicht über die Verwaltung.
» vertritt die Gemeinde in Rechts- und Verwaltungsangelegenheiten.
» repräsentiert die Gemeinde in der Öffentlichkeit
» ist für die Kommunikation mit den Bürgern zuständig.

Das oberste Beschlussorgan der Stadt ist jedoch die Stadtverordnetenversammlung /StaVo).

Die Zusammensetzung der Stadtverordnetenversammlung wird durch die Kommunalwahl (nächste in 2026) festgelegt.

Aufgaben der Stadtverordneten. Alle ehrenamtlich. Die Stadtverordnetenversammlung wird im Schnitt von 0.11% der wahlberechtigten Bürger besucht. 🙁

Die Stadtverordnetenversammlung beschließt alle wichtigen Angelegenheiten der Stadt. Darunter Satzungen, Bebauungspläne, Haushaltspläne und andere rechtliche Regelungen und:
» entscheidet über die Einführung, Änderung und Abschaffung kommunaler Steuern und Abgaben.
» überwacht die Arbeit des Magistrats (Exekutive) und der Verwaltung.
» hat das Recht, Auskünfte und Berichte vom Magistrat zu verlangen.
» beschließt den Haushaltsplan der Stadt
» kontrolliert die Haushaltsführung und genehmigt die Jahresabschlüsse.
» entscheidet über die Aufnahme von Krediten und die Bewilligung von Ausgaben.
» beschließt über städtebauliche Planungen und Entwicklungsprojekte, einschließlich der Flächennutzungspläne und Bebauungspläne.
» entscheidet über die Durchführung von Bauprojekten und Infrastrukturmaßnahmen.

Bei vorigem kein Anspruch auf Vollständigkeit.

Um die Forderungen der Stadtverordneten umzusetzen, sind in den jeweiligen Dezernaten der Verwaltung die notwendigen Fachleute vorhanden. Für die Besetzung dieser Posten ist ausschließlich der Bürgermeister verantwortlich.

Das Wichtigste: Das Geld.
Der Haushaltsplan wird von der Verwaltung (Stadtkämmerer) zur Beratung und Beschlussfassung den Stadtverordneten vorgelegt. Unterstützt wird der Stadtkämmerer durch Mitarbeiter des Dezernats Finanzen der Stadt Rödermark. Der Haushalt erhält durch die Zustimmung der Mehrheit der Stadtverordneten seine Gültigkeit.

Wenn die Verwaltung die Beschlüsse der Stadtverordneten umzusetzen hat,
dann trägt der Bürgermeister doch keine Schuld, wenn, wie es in Rödermark der Fall ist, der Schuldenberg förmlich explodiert.
Natürlich muss der Bürgermeister die Beschlüsse der Stadtverordneten umsetzen. Er hat aber auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Stadt im Auge zu behalten. Das heißt, wenn Forderungen finanziell nicht erfüllbar sind, kann der Bürgermeister sein Veto einlegen.
Tut er das nicht, hat er auch wohl die volle Verantwortung für ein eventuelles finanzielles Fiasko zu übernehmen.

Hat der Bürgermeister (Verwaltung) ein Anliegen-
Hat die Verwaltung (hier der Bürgermeister) den Wunsch, z.B. ein neues Gewerbegebiet auszuweisen, geht das nur mit der Zustimmung der Stadtverordneten. Erst durch erfolgte Zustimmung, wie bei dem Gewerbegebiet Germania, kann die Verwaltung mit der Umsetzung beginnen.
Hier haben wir es aber mit einem Kuriosum zu tun. Dem Wunsch der Verwaltung nach einem neuen Gewerbegebiet wurde mit Mehrheitsbeschluss entsprochen. Nur, die Verwaltung hat bis heute noch nicht begonnen, ihren eigenen, genehmigten Auftrag Leben einzuhauchen.


Organigramm der Stadt Rödermark. Keine Gewähr auf Aktualität.

Siehe auch
» Wegweiser für die Stadtverordnetenversammlung
» Etwas über die Arbeit von Stadtverordnete, Magistrat …
» Biergarten bei der TS-Ober- Roden
» Streaming der Stavo. Antrag der SPD.
Ergebnis:
94. Sitzung – Innenausschuss. 23. November 2023


Rödermark intern
Wann wird die Verwaltung damit beginnen, ihren EIGENEN Auftrag und von den Stadtverordneten mit Mehrheit beschlossen, ein Sonder- und Gewerbegebiets nördl. der Germania zu ermöglichen, umzusetzen. Prüfung eines Sonder- und Gewerbegebiets nördl. Germania
Der Beschluss erfolgte am 9.02.2021. Irgendein Fortschritt ist für mich nicht zu erkennen.

Entsetzen über schwache Beteiligung

Mühlheim. Wahl des Bürgermeisters
Mühlheim. Wahl des Bürgermeisters

Katastrophal, traurig unverständlich beschreiben die Mühlheimer die dürftige Beteiligung an der Bürgermeisterwahl. 40% haben ihre Stimmen abgegeben. Lesen Sie den Artikel bei OP-Online

In der Printausgabe der Offenbach Post vom 18.03.2023 kann man im Notizbuch der Woche von Herrn Jan Lucas Frenger lesen, dass es nicht an den Kandidaten lag. Die Kandidaten haben ordentlich geackert.

Bei der Bürgermeisterwahl 2019 in Rödermark sah es ähnlich schlimm aus. Hier haben auch weniger als die Hälfte der wahlberechtigten Bürger (48.93%) ihre Stimme abgegeben. Über die %-Zahl könnte sich der Bürger seine Gedanken machen. Aber was steckt genau hinter den Zahlen?

Von 20.824 Wahlberechtigten haben 5.593 den Bürgermeister gewählt. Im Umkehrschluss, haben 15.231 Bürger den Bürgermeister nicht gewählt. Der ehemalige Bürgermeister Kern hat die vorstehende Beschreibung –nicht gewähltnach der Kommunalwahl 2016 genutzt..
Die Zahlen zeigen deutlich das Desinteresse der Rödermärker Bürger an den Wahlen bzw. dem politischen Geschehen (nicht nur) in der eigenen Kommune.

Ein ähnliches Ergebnis zeigt auch die Kommunalwahl 2021 . Hier lag die Wahlbeteiligung bei 52,43%

Ich denke, dass sich die leicht höhere Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl 2021 zu 2016 damit begründen lässt, weil in 2021 am gleichen Wahltag nicht nur Kommunalwahl, sondern auch die Bürgermeisterwahl stattgefunden hat.
 
Bei der Kommunalwahl in 2016 lag nämlich die Wahlbeteiligung bei schlappen 47,3% bei 20.403 Wahlberechtigten. Die Enttäuschung über diese schlechte Wahlbeteiligung kommentierte der damalige Bürgermeister Roland Kern
[..]im Sinne des athenischen Staatsmanns Perikles 400 v.Chr., von dem der Satz überliefert ist: ‚Wer an den Dingen seiner Stadt nicht Anteil nimmt, ist keine stiller, sondern ein schlechter Bürger.‘ [..]Die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger hat keinen Anteil genommen an dem Ereignis, das uns zu dem heutigen Abend geführt hat. 52,7 Prozent sind nämlich der Wahl am 6. März ferngeblieben. „Schlechte Bürger“ kann ich dazu nur sagen – und ich habe nicht das geringste Verständnis für diese bürgerschaftliche Ignoranz. [..] Quelle: Stadt Rödermark

Wie das Beispiel aus Mühlheim zeigt, gibt es die Politikverdrossenheit nicht nur in Rödermark.
Den Kommunalpolitikern in Rödermark kann man, wie auch denen aus Mühlheim nicht nachsagen, dass es zu Wahlkampfzeiten an Engagement fehlt. Da wird um jede Stimme gekämpft. Aber wie sieht es in den Zeiten zwischen den Wahlterminen aus?

Die Gründe für eine schlechte Wahlbeteiligung könnte man in den getätigten Wahlversprechen suchen, die sich später als heiße Luft und Wahlkampfgetöse herausstellen. Z.B. Gewerbegebiet Germania. Aber; ein Wahlversprechen kann man bedenkenlos brechen. Der Bürger hat das bis zur nächsten Wahl wieder vergessen oder überhaupt nicht mitbekommen.

Das Gedöns darum, dass ein Grüner Bürgermeister alles darangesetzt hat, dass ein CDUler Bürgermeister wird, könnte man als Grund aufführen. Auch das war nach zwei Jahren vergessen. Die Tatsache, dass ein Bürgermeister einen erteilten Auftrag der Stadtverordneten nicht bearbeitet, jedenfalls ist mir das Gegenteil nicht bekannt, dürfte den wenigsten bekannt sein. Dass es sich hierbei um eine Vorgehensweise handelt, die der Einnahmeseite der Stadt gewaltig schaden könnte, kommt in der Bevölkerung nicht an. Hat man festgestellt, das sich die CDU im politischen Rödermark vom Koch zu Kellner zurückentwickelt hat? Könnte das der Grund sein. –Die machen ja eh alles um an der Macht zu bleiben. Selbst dann, wenn sie Kellner im eigenen Gasthof werden..- Kommt es in der Bevölkerung an, dass unsere Infrastruktur mehr und mehr die Bach runtergeht? In einem bestimmt nicht preiswerten Gutachten wurde der Stadt die Summe mitgeteilt, die nötig wäre, um die Straßen nicht total verkommen zu lassen. Wem ist schon bekannt, dass drei extern erstellte Einzelhandelskonzepte/Fortschreibungen für viel Geld in Auftrag gegeben wurde, aus dem die Stadt keine erkennbaren Schlüsse gewonnen bzw. umgesetzt hat? …..usw.

In der Breite der Bevölkerung dürften dies den wenigsten bekannt sein und deshalb wohl auch kein Grund für eine schlechte Wahlbeteiligung. Selbst eine Grundsteuererhöhung wird nur kurz für Aufregung sorgen. Viele Bürger kennen weder den Hebesatz noch kennen die den Betrag, den sie zu zahlen haben. Wenn der Bürger am Jahresanfang den Betrag bar bei der Stadtkasse abliefern müssten, dann wäre die Situation eine völlig andere.

Die wenigsten im Ort kennen oder wissen von den Tricks der altgedienten Parteimitglieder bzw. Stadtverordneten. Auch wenn diese Tricks zum gegebenen Zeitpunkt durch die Presse gehen.


Ich sehe die Gründe für eine schlechte Wahlbeteiligung eher darin,
dass man von den gewählten Stadtverordneten zu wenig von ihrer Arbeit hört. In regelmäßigen Abständen SCHRIFTLICH im WEB über das berichten, für das man sich hat wählen lassen, wäre schon mal ein Anfang. Ein Bericht von der Stadtverordnetenversammlung (StaVO), das wären im Jahr sechs Berichte, wäre nicht schlecht und dürfte von jeder Fraktion stemmbar sein.

Die einfachste und beste Lösung für den Bürger ist nicht erwünscht.
Ganz toll wäre es, wenn in Rödermark die Neuzeit anbrechen würde. Man sollte die digitalen Möglichkeiten nutzen und die Stadtverordnetenversammlung per Streaming in die Wohnzimmer übertragen. Dann würde die Redner der Fraktionen bei der Stadtverordnetenversammlung auch gehört werden. Bisher sind die Reden mehr oder weniger ein lockeres Gespräch unter anwesenden Kollegen der Fraktionen. Die Presse ist mittlerweile auch nur noch in abgespeckter Stärke anwesend.
Beispiel: Eine Live-Übertragung (Streaming) aus dem Kreistag. Übertragung aus der Kulturhalle Rödermark

In Rödermark können sich einige ältere Mitglieder der Stadtverordneten NOCH dagegen wehren. Aber irgendwann ist auch deren Zeit gekommen, dass die ihren Hut zu nehmen und sich in den Ruhestand begeben. Endlich könnte dann auch die Zeit gekommen sein, dass auch diejenigen die Stadtverordnetenversammlung (StaVO) daheim am heimischen PV verfolgen, die:

  • auf der Empore der Kulturhalle die gesprochenen Worte nicht mehr verstehen können
  • krankheitsbedingt nicht teilnehmen können
  • die/derjenige(n), der/die sich über den herein wabernden Küchengeruch der Gaststätte beklag(t)en()

Das wäre ein Segen für viele.


Fairerweise muss angemerkt werden, dass einige Fraktionen regelmäßig offene Fraktionssitzungen abhalten und diese auch über Web und Printmedien ankündigen. Hier ein Beipiel


Interesse an der Stadtverordnetenversammlung (Stavo)
Von den 20824 Wahlberechtigten gehen im Schnitt 24.08 zur Stadtverordnetenversammlung.
(20824 Wahlberechtigte zur Bürgermeisterwahl 2019)
Der prozentuale Anteil der wahlberechtigten Bevölkerung mit Interesse an einer Sitzung der StaVo wäre damit: 0.1156%


Rödermark intern.
Grundsteuer in Rödermark ab 2025 804 Prozentpunkte?
Der Hebesatz für die Grundsteuer B soll laut Empfehlung des Landes Hessen in Rödermark in 2025 "aufkommensneutral" bei 804 Prozentpunkten. Das ist der Satz, mit dem Rödermark die Umstellung "aufkommensneutral" bewerkstelligen kann. Alles, was über diesen Satz bewegt, ist eine Grundsteuererhöhung.

CDU zerlegt sich selbst.

CDU zerlegt sich selber
CDU zerlegt sich selber

Meinung festgehalten.
Mal sehen, wie es enden wird.
Was sagte Laschet heute: „Es darf so nicht weitergehen!“
Ist bei der CDU Rödermark noch nicht angekommen.

Für mich ist die CDU der Wahlverlierer der letzten Kommunalwahl. Ich hatte mit einem Plus von drei Sitzen gerechnet. Geworden sind es drei Sitze weniger und nun ist sie mit dem Wahlgewinner AL/Die Grünen gleichauf. Der Satz in der Pressemeldung der Grünen Rödermark „[..]will es noch mal mit der CDU versuchen und in Verhandlungen über die Bildung einer Koalition[..]“ zeigt das Selbstbewusstsein, mit dem die Grünen (mit Recht) in die kommenden Koalitionsverhandlungen gehen werden. So reden Sieger.

Vor der Wahl hat die CDU bemängelt, dass man in der Flächenpolitik und Baupolitik mit dem Koalitionspartner AL/Die Grünen zu wenig erreicht hat. Und genau mit dieser Wählervereinigung, die die CDU an das Erreichen ihrer Ziele gehindert hat, geht man in Gespräche zu einer weiteren Zusammenarbeit. AL/Die Grünen „will es noch mal mit der CDU versuchen „ kommt wie einer Demütigung daher. Ohne die vor der Wahl von AL/Die Grünen abgelehnte Flächenentwicklung könnte es in Rödermark sehr schnell zu finanziellen Problemen kommen. Der Worst Case wäre, dass große Gewerbesteuerzahler Rödermark verlassen werden.

Ist die Angst der CDU, mit einer anders gelagerten Konstellation keine satte Mehrheit zu haben, so groß, dass man die seit Jahren bestehende Koalition unter Denkmalschutz stellt.
Ich finde, zu kurz gedacht. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass durch diese, nennen wir die man –Stillstandskoalition– die Arbeit des Bürgermeisters nicht leichter wird und sich bei den Grünen schon heute eine(r) für die kommende BM-Wahl warm läuft. Das Warmlaufen ist um ein Vielfaches erfolgversprechender, wenn die eigene Wählervereinigung die treibende Kraft einer Rödermärker Koalition ist.

Wir hatten über Jahre einen grünen Bürgermeister. Wird der kommende Bürgermeister eine grüne Bürgermeisterin sein?

Siehe auch
» 14.02.2021 CDU „Zehn Jahre lang nichts gemacht [..] Flächen- und Baupolitik in Rödermark“
» 25.03.2021 -Weiter So- gewinnt an Gestalt. Die Weiter So Fraktion (WSF).
» 20.04.2021 Andere Liste und CDU verhandeln über dritte Koalition


Rödermark intern.
Grundsteuer in Rödermark ab 2025 804 Prozentpunkte?
Der Hebesatz für die Grundsteuer B soll laut Empfehlung des Landes Hessen in Rödermark in 2025 "aufkommensneutral" bei 804 Prozentpunkten. Das ist der Satz, mit dem Rödermark die Umstellung "aufkommensneutral" bewerkstelligen kann. Alles, was über diesen Satz bewegt, ist eine Grundsteuererhöhung.