Rechenkünstler und Postenschieber.

An der konstituierenden Sitzung am 2.5.2011 konnte ich (natürlich als Zuhörer) nicht teilnehmen. Meine Informationen beziehe ich aus dem Artikel in der OP (OP-Online).

Wenn wir in dem Bereich Finanzen auch solche Rechenkünstler haben, wie bei der Vergabe von Magistratsplätzen, dann sehe ich für Rödermark rosige Zeiten anbrechen.

Was steht da bei OP-Online:

…[]…Bei der Wahl der ehrenamtlichen Stadträte ging die schwarz-grüne Harmonie noch einen Schritt weiter: Zwei Leihstimmen der AL sicherten der CDU einen dritten Sitz im Magistrat. Den hätten sich nach dem komplizierten Berechnungsverfahren sonst FDP und Freie Wähler geteilt, die am Montagabend mit einer gemeinsamen Liste überraschten….[]…Quelle op-online

Rechnen wir einmal:
39 Abgeordnete
6 Magistratsplätze sind zu vergeben.
16 Stimmen hat die CDU
13 Stimmen hat die AL/Die Grünen
6 Stimmen hat die SPD
2 Stimmen hat die FDP
2 Stimmen haben die Freien Wähler.

Hätte jetzt JEDER für einen Kandidaten seiner Partei oder Wählergemeinschaft gestimmt, wäre der Magistrat jetzt wie folgt zusammengesetzt.

Rechenvorgang:
Stimmen der Partei / Anzahl Sitze im Parlament Gesamt * Magistratsplätze

16/39*6 = 2,4615384615
13/39*6 = 2
6/39*6 = 0,9230769231
2/39*6 = 0,3076923077
2/39*6 = 0,3076923077
Es werden zunächst nur die Vorkommastellen betrachtet.
2 Magistratsplätze für die CDU, 2 Magistratsplätze für die AL/Die Grünen, Keinen für SPD, FDP und freie Wähler.
Es sind als 4 Plätze von 6 vergeben. Jetzt wird die Nachkommastelle betrachtet.
1 Platz für die SPD (x.923) Jetzt sind 5 Plätze vergeben.
1 Platz für die CDU (x.461) Jetzt sind 6 Plätze vergeben.
Macht also: 3 x CDU, 2 x AL/Die Grünen, 1 x SPD
Wie Sie sehen ist das Ergebnis, so wie es auch letztendlich zustande gekommen ist.

In op-online steht aber weiter:

..[]..Den hätten sich nach dem komplizierten Berechnungsverfahren sonst FDP und Freie Wähler geteilt, die am Montagabend mit einer gemeinsamen Liste überraschten.

Rechnen wir jetzt einmal mit den Zahlen. Zusammenschluss der Freien Wähler und der FDP.
16/39*6 = 2,4615384615
13/39*6 = 2
6/39*6 = 0,9230769231
4/39*6 = 0,6153846154
0/39*6 = 0
Es werden zunächst nur die Vorkommastellen betrachtet.
2 Magistratsplätze für die CDU, 2 Magistratsplätze für die AL/Die Grünen, Keinen für SPD, FDP und freie Wähler.
Es sind als 4 Plätze von 6 vergeben. Jetz wird die Nachkommastelle betrachtet.
1 Platz für die SPD (x.923) Jetzt sind 5 Plätze vergeben.
1 Platz für die FDP(Freie Wähler x.615) Jetzt sind 6 Plätze vergeben.
Macht also: 2 x CDU, 2 x AL/Die Grünen, 1 x SPD, 1 x FDP/Freie Wähler.

Das kann man aus Sicht der CDU und AL/Die Grünen natürlich nicht zulassen. Insbesondere, wenn man es sich erlauben kann.
Die AL/Die Grünen haben nichts zu verlieren, aber der Koalitionspartner CDU kann wird gewinnen.

Bei op-online ist zu lesen:

..[]..Zwei Leihstimmen der AL sicherten der CDU einen dritten Sitz im Magistrat.

Rechnen wir jetzt einmal mit 2 Stimmen mehr für die CDU (das sind die Leihstimmen). Die Stimmen kommen von AL/Die Grünen.
18/39*6 = 2,7692307692
11/39*6 = 1,6923076923
6/39*6 = 0,9230769231
4/39*6 = 0,6153846154
0/39*6 = 0
Es werden zunächst nur die Vorkommastellen betrachtet.
2 Magistratsplätze für die CDU, 1 Magistratsplätze für die AL/Die Grünen, Keinen für SPD, FDP und freie Wähler.
Es sind als 3 Plätze von 6 vergeben. Jetzt wird die Nachkommastelle betrachtet.
1 Platz für die SPD (x.923) Jetzt sind 4 Plätze vergeben.
1 Platz für die CDU (x.769) Jetzt sind 5 Plätze vergeben.
1 Platz für die AL/Die Grünen (.692) Jetzt sind 6 Plätze vergeben.
Macht also: 3 x CDU, 2 x AL/Die Grünen, 1 x SPD

Etwas zum Nachdenken aus 2010
Haltet mir die Kleinen vom Leib

…[].. Damit – so Kern – erlange die CDU, die in der Stadtverordnetenversammlung nur über 20 von 45 Sitzen verfügt, die Hälfte der Magistratssitze, was dem politischen Stärkeverhältnis widerspreche. Dadurch werde aber das Prinzip der Kollegialität verletzt, welches gemäß § 9 Absatz 2 Satz 2 der Hessischen Gemeindeordnung (HGO) für den Magistrat ausdrücklich vorgeschrieben sei….Quelle: Bürgermeister erhebt Widerspruch gegen Erhöhung der ehrenamt-lichen Magistratsmitglieder von 6 auf 8

Evtl. kann mir ja einer genau erklären was mit dem Satz in der HGO gemeint ist.

(2) Die laufende Verwaltung besorgt der Gemeindevorstand. Er ist kollegial zu gestalten und führt in Städten die Bezeichnung Magistrat.

Seinerzeit sagte Bürgermeister Kern im Zusammenhang der Magistratserweiterung

….20 von 45 Sitzen (44 %) verfügt, die Hälfte der Magistratssitze, was dem politischen Stärkeverhältnis widerspreche

Die CDU hat 16 von 39 Sitzen (41%) aber jetzt 50% der Magistratsplätze. Und wodurch? Durch Leihstimmen der AL/Die Grünen. Man hat den Kleinen (zugegeben auch durch Zusammenschluss) die Möglichkeit genommen, sich durch einen Magistratsplatz aktiver an der Gestaltung Rödermarks mitzuwirken.

Nachtrag 14.05.2011
Lesen Sie den Artikel vom 14.05.2011.
Magistrat Rödermark. Freie Wähler und FDP


Rödermark intern.
Grundsteuer in Rödermark ab 2025 804 Prozentpunkte?
Der Hebesatz für die Grundsteuer B soll laut Empfehlung des Landes Hessen in Rödermark in 2025 "aufkommensneutral" bei 804 Prozentpunkten. Das ist der Satz, mit dem Rödermark die Umstellung "aufkommensneutral" bewerkstelligen kann. Alles, was über diesen Satz bewegt, ist eine Grundsteuererhöhung.

Kommunalwahl Rödermark. Bürgermeister vs. Partei

Nehmen wir einmal die Zahlen der Kommunalwahl ein wenig auseinander.

Ergebnis Trend Kommunalwahl 2011 Rödermark

Partei Stimmen Wähler
CDU    84591   2169
SPD    35997    923
FDP    11349    291
AL     88881   2279
Freie  11349    291

 
5953 Wähler haben nicht panaschiert oder kumuliert.
Bei dem ersten vorläufigen Endergebnis sind nur die Wahlzettel ausgewertet worden, bei denen ein Kreuz im Kopf gemacht wurde.
Es wurde eine Partei gewählt und der Wahlvorschlag der Partei wurde übernommen. Sie können das auch daran erkennen
» Die Stimmen sind ohne Rest durch 39 teilbar.
 
Betrachte ich mir jetzt einmal die Bürgermeisterwahl unter dem Aspekt des Trendergebnis


Kandidat Endergebnis% Gewählt/Kandidat Gewählt/Partei
N. Rink      30,6         1.821           2169 (84%)
R. Kern      59,1         3.518           2279 (154%)
S. Jung       4,6           273            923 (29%)
H. Gensert    3,7           220            291 (75%)
M. Rädlein    2             119            291 (40%)

Bei 2169 CDU Wählern haben 1821 Norbert Rink gewählt. Das sind 84% der CDU-Wähler.

Bei 2279 Grüne Wählern haben 3518 Roland Kern gewählt. ? Das sind 100% + 54% der AL/Die Grünen-Wähler.? ???

Bei 923 SPD Wählern haben 273 Stefan Junge gewählt. Das sind 29% der SPD-Wähler.

Bei 291 FDP Wählern haben 220 Hans Gensert gewählt. Das sind 75% der FDP-Wähler.

Bei 291 Freie Wähler haben 119 Manfred Rädlein gewählt. Das sind 40% der Freien Wähler.

Bei dem Ergebnis sollte sich ein Kandidat von dem Amt des Parteivorsitzenden zurückziehen. ????Es scheint ja so, als habe dieser in seiner eigenen Partei nicht mehr das anfängliche Vertrauen. Auch der Fraktiosvorsitzende sollte es sich einmal überlegen, ob eine neue Führungsspitze der SPD nicht gut stehen würde.

Das hier ist ja nur der Trend. Beim vorläufigen Endergebnis wird es noch schlimmer. Hat nur der Kandidat Schuld für das schlechte Abschneiden bei der Bürgermeisterwahl? Glaube ich kaum. Ich glaube die Partei hat viel ihrer Glaubwürdigkeit vor einem Jahr verloren, als diese sich an die CDU verkauft hat. Der Bürgermeisterkandidat hat das jetzt auszubaden. 

Nachtrag 4.4.2011
Hier wurde das Ergebnis des Bürgermeisters und nicht der Partei betrachtet. Natürlich ist es bei dem schlechten Ergebnis der CDU auch an der Zeit, sich einmal über die Führungsspitze Gedanken zu machen. (Eingefügt wegen einem Kommentar)

??+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+.+

Vorläufige Endergebnis Kommunalwahl 2011 Rödermark


Partei Stimmen Wähler
CDU    156147   4003
SPD     59392   1522
FDP     18975    486
AL     127603   3271
Freie   18728    480

9765 gültige Stimmen (Wähler). 943 ungültige Stimmen (Wähler).

Jetzt auch wieder die Betrachtung zur Bürgermeisterwahl.
Hier ist aber zu berücksichtigen:
Nicht die Wähler der Partei können hier aufgeführt werden, sondern nur die Anzahl der Stimmen für diese Partei.
Kann z.B. bedeuten, ein Wähler hat 15 Stimmen der CDU und 14 Stimmen der SPD gegeben.


Kandidat   Endergebnis%  Gewählt/Kandidat   Gewählt/Partei
N. Rink     30,6           2988                4003
R. Kern     59,1           5771                3271
S. Jung      4,6            449                1522
H. Gensert   3,7            361                 486
M. Rädlein   2              195                 480

Bei 4003 CDU Wählern haben 2988 Norbert Rink gewählt.
Bei 3271 Grüne Wählern haben 5771 Roland Kern gewählt.
Bei 1522 SPD Wählern haben 449 Stefan Junge gewählt.
Bei 486 FDP Wählern haben 361 Hans Gensert gewählt.
Bei 480 Freie Wähler haben 195 Manfred Rädlein gewählt.
 
 
Siehe auch
» Zusammenfassung Kommunalwahl 2016


Rödermark intern.
Grundsteuer in Rödermark ab 2025 804 Prozentpunkte?
Der Hebesatz für die Grundsteuer B soll laut Empfehlung des Landes Hessen in Rödermark in 2025 "aufkommensneutral" bei 804 Prozentpunkten. Das ist der Satz, mit dem Rödermark die Umstellung "aufkommensneutral" bewerkstelligen kann. Alles, was über diesen Satz bewegt, ist eine Grundsteuererhöhung.

Rödermark Kommunalwahl. Verluste / Gewinne einmal anders

Bei den Vergleichen der Kommunalwahlen ist in Rödermark zu beachten: „Wir haben das Stadtparlament um sechs Abgeordnete verkleinert“. Vorher 45 Jetzt 39. Des Weiteren haben wir nicht vier Parteien, die sich zur Wahl gestellt haben, sondern vier Parteien und eine Wählervereinigung.
 
Betrachten wir jetzt einmal das Wahlergebnis vom 27.04.2011 so als wären 45 Abgeordnete zu wählen. Ist zwar eine Milchmädchenrechnung, bringt aber in die Diskussion um Sitzgewinne-/verluste ein wenig mehr Wahrheit.

CDU 19 Sitze // Minus 2
SPD 7 Sitze // Minus 1
AL Die Grünen 15 Sitze // Plus 2
FDP 2 Sitze // Minus 1
Freie Wähler 2 Sitze // Plus 2

Siehe: Rödermark. Ab 2011 nur noch 39 Stadtverordnete.


Rödermark intern.
Grundsteuer in Rödermark ab 2025 804 Prozentpunkte?
Der Hebesatz für die Grundsteuer B soll laut Empfehlung des Landes Hessen in Rödermark in 2025 "aufkommensneutral" bei 804 Prozentpunkten. Das ist der Satz, mit dem Rödermark die Umstellung "aufkommensneutral" bewerkstelligen kann. Alles, was über diesen Satz bewegt, ist eine Grundsteuererhöhung.