Ich habe in der Rheinischen Post Mönchengladbach einen Artikel über Biogasanlagen und den Bedenken der Bürger gelesen.
In Rödermark denkt man daran, eine Biogasanlage zu installieren. Die bisher angedachten Standorte sind aus verschiedenen Gründen nicht mehr im Gespräch.
Biogas hat nichts mit „Bio“ zu tun, wie man es z.B. bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln kennt.
Wenn die Stadt Rödermark (beauftragt durch die STAVO) einen Gutachter bestellt, der untersuchen soll, ob es machbar und sinnvoll wäre, einen Flughafen wie den Frankfurt Air-Port in Rödermark zu bauen, würde jeder Bürger sofort die Sinnlosigkeit eines solchen Gutachtens verstehen. Man würde die Abgeordneten der STAVO, die gedenken so etwas in Auftrag zu geben, auf den Mond schießen.
Biogasanlage in Rödermark. Durch die Forderungen der CDU, SPD und AL/Die Grünen ist eine Biogasanlage nur auf der Basis von Bioabfall (Biotonne) sowie Gartenabfälle oder ähnliches in Rödermark denkbar. Mais fällt als Energieträger aus.
— Keine Verwendung von Produkten, die mittel-langfristig zu Monokulturen führen.
— Eine Verwendung von Lebensmitteln zur Herstellung von Energie wird kategorisch ausgeschlossen.
— Anfahrtswege sind so zu gestalten, dass diese kurz und vertretbar sind.
(Anm. Komische Formulierung. Was ist KURZ? Was ist VERTRETBAR? Zu kurzen Anfahrtswegen gibt es eine Auskunft von der dorfinteressengemeinschaft-wanlo.de Herrn Hermanns. Um wirtschaftlich zu sein wird von 15 km gesprochen. )
Schaut man sich diese Vorgaben an, sagt man sich: „Das ist doch in Rödermark nicht möglich. Das geht ebenso wenig wie ein Flughafen in Rödermark“
Evtl. gelingt es ja, mit diesem Artikel ein wenig Klarheit in das Thema zu bringen.
Da ich selber nicht so richtig mit dem Thema vertraut bin und auch wie viele in unserer Stadt und auch im Stadtparlament Diskussionen nur in Schlagworten führen, möchte ich beginnen das Thema ein wenig aufzubröseln. Ich wäre ich sehr dankbar für Kommentare zu diesem Artikel(n)
Fragen
Was genau ist Methanschlupf?
Wie/Womit soll die Biogasanlage betrieben werden? (Diese Frage dürfte sich erledigt haben)
Was/Wie viel soll die Biogasanlage liefern? (Strom/Gas/ Abwärme)
In der Offenbach-Post war einem Bericht zu entnehmen: [….]..der ein mit Mais betriebenes Kraftwerk (Leistung: 1 000 Kilowatt) plante.
Es geht nicht daraus hervor, ob das so gemeint ist: elektrische Energie + Wärme. Wenn ja, entspricht das in etwa der unten aufgeführten Rechnung.
Was zunächst nicht hinterfragt werden soll, ist die evtl. entstehende Geruchsbelästigung. Diese ist sehr stark abhängig vom Standort.
Hat sich zwar erledigt, aber hierzu doch einige Bemerkungen.
Wird nicht weitergeführt
Wenn wir von Biogasanlagen reden, müssen wir zunächst einmal festhalten, womit diese Anlage betrieben werden soll. Wenn wir diese Anlage mit Mais befeuern kann das bedeuten (Quelle: bz-mg.de)
Wenn wir die Biogasanlage mit Mais betreiben.
Eigentlich ist zu dem Betreiben mit Mais für Rödermark nichts zu schreiben. Kommt laut STAVO hier in Rödermark nicht infrage.
“Wie will man als Landwirt noch mithalten, wenn aus einem ha Silomais für 3800 Euro Strom zu produzieren ist, aber der konventionelle Landwirt für sein Getreide kaum 1000 Euro je ha ausbezahlt bekommt. Inzwischen pachten die Biogasanlagen oder auch ihre Strohmänner hier den bäuerlichen Familienbetrieben das Land weg, sodass hier ein Strukturwandel ausgelöst wird, an dessen Anfang wir erst stehen. Die Pachtpreise steigen hier auf bis zu 1500 Euro/ha.”
In Niedersachsen spricht man bereits von „Vermaisung“.
Dort, wie überall, wo Biogasanlagen mit Energie-Mais betrieben werden, wurde zunächst von den obligatorischen 5 – 7,5% der Anbaufläche gesprochen. Drei Fruchtfolgen sollten es sein. Auch dort wurde darauf verwiesen, dass die Landwirte diese „gute Praxis“ schon aus Eigeninteresse einhalten würden, um die Ertragskraft und Qualität ihrer Böden zu erhalten.
Die Realität sieht anders aus. Auf 16% (!) der Anbauflächen wächst inzwischen Energie-Mais und die Fruchtfolge wurde auf zwei reduziert.
Ein Bauer wird kein Getreide mehr anbauen, sondern nur noch Silomais, Energiemais. Wenn wir den Wildwuchs der Biogasanlagen (betrieben mit Mais) aktiv unterstützen, haben wir aus kaufmännischen Gründen in Deutschland nur noch Maisfelder. Getreide muss teuer und mit viel CO2 Ausstoß importiert werden.
Für einen solchen Betrieb (Mais) benötigt man zusätzlich noch jede Menge an Gülle. Gibt es die benötigte Menge von Gülle in Rödermark?
Wenn wir die Anlage mit Gartenabfällen und dem Inhalt von Biotonnen betreiben:
Was passiert zurzeit mit dem Biomüll aus Rödermark. Wenn das Geschriebene in OP-Online noch Gültigkeit hat:
Mit dem Rödermärker Biomüll wird in einer Anlage in Frankfurt Gas erzeugt, aus dem Strom und Wärme gewonnen wird
Hierzu wurde mir allerdings von einem Mitglied der STAVO versichert, der Biomüll geht nach Thüringen. Unwissenheit oder hat sich der Abnehmer geändert. Macht natürlich Sinn, dem Biomüll eine Reise nach Thüringen zu gönnen. 🙂 Ich glaube es aber nicht.
Nehmen wir ein Beispiel aus Ellwangen. Ellwangen hat über 24.000 Einwohner und möchte mit der Biogasanlage ca. 1500 Haushalte versorgen. Hierzu wird benötigt:
Input
45.000 Tonnen Biomüll (eine Tonne ergibt in etwa 100 QM Biogas. Methangehalt 61%)
Was bedeutet das an Verkehr. Es ist noch zu recherchieren.
Rödermark liefert im Jahr 2.178 2232 Tonnen Biomüll, Grünabfall 2760 Tonnen und Altpapier 2548 Tonnen (Quelle StadtPost vom 10.3.2011)
Rödermärker sind Hessenmeister bei der Abfalltrennung. Quelle: roedermark.de
Als erste Faustgröße könnte Rödermark zu den benötigten 45.000,00 Tonnen Biomüll durch die Biotonne ca. 2.232 Tonnen beisteuern (Siehe Ausschreibung: Beseitigung Altpapier und Bioabfall )
Output bei KWK. Kraft Wärme Kopplung
4.500.000 QM Biogas
Nach Umwandlung mit KWK (Kraft Wärme Kopplung)
Energiegewinnung aus 1 Tonne Bioabfällen.
Gesamt thermisch 600 kWh/Mg
Elektrisch (25%) 150 kWh
Wärme (60%) 360 kWh
Verlust (15%) 90 kWh
Das Entspricht:
6.750.000 Strom kW
16.200.000 Wärme kW
4.050.000 Verlust kW
Invest
9,5 Millionen Euro Investitionssumme in 2007
Verkehr
Abfallprodukte, die abtransportiert werden müssen:
11 700 Tonnen Flüssigdünger. (Wer ist der Abnehmer/Standort)
10 000 Tonnen Fertigkompost (Wer ist der Abnehmer/Standort)
100 Tonnen Eisen (Wer ist der Abnehmer/Standort)
Fahrten, die notwendig sind.
Jeweils mit einer Zuladung von 8 Tonnen und 250 Tage im Jahr.
Ein optimal beladenes Müllauto transportiert ca. 8 Tonnen Biomüll. Es muss mit mindestens 13 Fahrzeugbewegungen für die Anlieferung pro Tag gerechnet werden.
Für den Abtransport sind grob gerechnet weitere 11 Fahrzeugbewegungen pro Tag zu erwarten.
Wird fortgesetzt.
Hier Links zu Stellungnahmen der in Rödermark und der STAVO (bis zum 27.03.2010) vertretenen Parteien. Es wurde auf den WEB-Seiten der Parteien und der Offenbach-Post gesucht. Stand 23.02.2010. Anträge bei der STAVO sind hier nicht enthalten.
CDU-Rödermark: ?
SPD-Rödermark: ?
AL/Die Grünen Rödermark:
Der Bürgermeister am 21.01.11 bei op-online.de
Biogasanlage am Rödermarkring?
Geplant ist ein mit Mais betriebenes Kraftwerk mit einer Leistung 1 000 Kilowatt (KW). Nach Auskunft von Bürgermeister Roland Kern (AL) hatte die Stadt bisher Kontakt mit drei potenziellen Investoren, ernsthaftes Interesse bekundete am Ende nur noch ein Unternehmen aus Niedersachsen….Quelle op-online.de
FDP-Rödermark: Kein passender Standort für eine Biogasanlage in Rödermark
Weiterführende Informationen:
Vom Hausmüll zum Biogas
Stand der Technik der Emissionsminderung bei Biogasanlagenwww.lfl.bayern.de
Biogasproduktion in Bayern 2007
biogasrat.de
Hat sich erledigt. Die Anlage wird nicht gebaut. Die NVV will eine Biogasanlage zwischen Wanlo und Hochneukirch errichten!
Nachtrag 07.07.2011
Hier etwas zu der Kapazität Biomüll bereitgestellt durch die Stadt Rödermark.
Ausschreibung: Beseitigung Altpapier und Bioabfall
Rödermark internWann wird die Verwaltung damit beginnen, ihren EIGENEN Auftrag und von den Stadtverordneten mit Mehrheit beschlossen,
ein Sonder- und Gewerbegebiet nördl. der Germania zu ermöglichen, umzusetzen.
Prüfung eines Sonder- und Gewerbegebiets nördl. Germania
Der Beschluss erfolgte am 9.02.2021. Irgendein Fortschritt ist für mich nicht zu erkennen.