Wie man heute in der Offenbach Post (Printausgabe) lesen kann, wird der Ortsverband der AfD die Verkehrsentlastung Urberach in den Mittelpunkt des Kommunalwahlkampfs 2021 stellen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht nur die AfD im Kommunalwahlkampf dieses Thema aufnehmen wird. Dort, in den Kommunalwahlkampf, gehört das seit Jahrzehnten bestehendes Thema auch unbedingt hin.
In etwa die aktuelle Straßenbreite
B486 (Teil Umgehung Offenthal) 8,10 Meter.
B486 (Teil Eppertshäuser Knoten) 7,00 Meter.
K180 6,30 Meter.
L3097 7,00 Meter.
L3317 5,00 Meter.
Schaut man sich die Daten im Bundesverkehrswegeplan an, wird dort mit ca. 15.000,00 Fahrzeugen gerechnet. Dafür dürfte eine Fahrbahnbreite von 6,5 Meter ausreichend sein. D.h. aber, dass die L3317 (ca. 3,6 km) zu schmal ist. Evtl. reicht es für die K180. Sind bei den alten Strecken in ausreichendem Maß Bankette vorhanden? Vom Straßenunterbau der vorhandenen Straßen will ich erst gar nicht anfangen.
Bürgermeister Larem aus Messel zu der Straßenbreite. [..]Die L 3317 ist in den Augen des Messeler Bürgermeisters eine weitere Schwachstelle der K-L-Trasse. Die Fahrbahn sei „schmal und sanierungsbedürftig“. Die Begegnung von Lastwagen ende immer wieder mit dem Verlust von Spiegeln.[..] Quelle: OP-Online
In der neuen Trassenplanung ist der Neubau des „Schlenkers“ bei Messel mit einer Gesamtbreite von 11 Meter geplant.
Von mir aus ist nur eine recht oberflächlich Betrachtungsweise möglich, die aber erlaubt sein sollte.
Streckenlänge
K/L-Trasse. Ohne Betrachtung der ins Gespräch gebrachten neuen Trassenführung (Schlenker vor Messel). Offenthal L3317 bis Messel (Kreuzung L3317/L3097) ca. 3,6 km. K130 Richtung Eppertshausen bis etwa Rallenteich. 6,6 km. Anschluss an die B45 und L3095 (B459) keine Angabe. Insgesamt ca. 10,2 km. Hinzu kommt die Anbindung. Änderungen am Eppertshäuser Konten erforderlich.
Ortsnahe Umgehung. Evtl. das Stück zwischen dem jetzigen „Ende“ der Ortsumgehung Offenthal bis Höhe Auffahrt zur Bulau ca. 1,2 km. Neue „ortsnahe Umgehung B458“ ca, 5,1 km. Insgesamt ca. 6,3 km (5,2 siehe hier). Eppertshäuser Konten bleibt unberührt.
Eppertshäuser Knoten
Für beide Planvarianten ist ein Straßenneubau von 1,7 km mit einem neuen Knotenpunkt notwendig (Schlenker).
Die Planvariante 1 wird den Eppertshäuser Knoten für die Auffahrt und Abfahrt der B45 weiterhin nutzen. Die jetzige Zufahrt von Urberach über den Eppertshäuser Konten wird ggf. entfernt. In der Planvariante mit Rückbau bezeichnet. Entfernt? Kaum vorstellbar. Straßenneubau 600 Meter
Bei Planvariante 2 bleibt alles, wie es ist. Ein neues Brückenbauwerk über die Bahn, sowie 350 Meter Straßenneubau. Trasse, beginnend an der Urberacher Straße, soll die K180 direkt mit der L3095 (B459) Ober-Röder-Straße verbinden.
Zuständigkeit
Wenn etwas im Bundesverkehrswegeplan steht, wird es sich ja wohl um eine Bundesstraße handeln. Hier hat man es dann nur mit einer Institution zu tun. Bei der K-L-Trasse muss man sich dementsprechend mit drei Institutionen auseinandersetzen. K130 (Kreis [Offenbach, Darmstadt-Dieburg]), L3317 und L3097 (Land), Eppertshäuser Knoten (Bund).
Gibt es, analog zum Bundesverkehrswegeplan, einen Kreisverkehrswegeplan, Landesverkehrswegeplan?
Generalverkehrsplan für das Rhein-Main-Gebiet
Der bislang letzte Generalverkehrsplan wurde im Jahr 2000 vom damaligen Umlandverband aufgestellt.
Etwas zu den Kosten
Kosten dürfte zwar die Rödermärker nicht treffen. Für die Entscheider wird es doch schon von Bedeutung sein, welche Trassenführung man zu welchen Kosten bekommen wird. Ich konnte zu den Kosten nur etwas von der „ortsnahen Umgehung“ finden. Interessant wäre, dazu etwas von K/L-Trasse zu erfahren. Ein evtl. notwendiges Brückenbauwerk (KL/Trasse) dürfte von den Kosten schon ganz erheblich sein.
Kosten. Wager Anhaltspunkt.
Grundhafte Sanierung einer Landesstraße in 2019 ca. 315.000,00€ km. Siehe wlz-online.de
Wann/wie geht es los/weiter?
Am 18.03.2019 wurde festgehalten, dass bei der Stadtverordnetenversammlung am 14.05.2019 ein Beschluss gefasst werden soll. Hier die aus dem Beschluss hervorgegangene Präsentation der „ergänzende gutachterliche Untersuchung“
[..]Bei der Darstellung der Ortsumgehung Urberach im Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP) handelt es sich nicht um eine konkrete Planungsentscheidung, sondern zunächst um eine reine Investitionsentscheidung. Daraus folgt, dass im BVWP keine verbindliche Trassenführung enthalten ist, sondern lediglich die Festlegung, dass aufgrund des verkehrlichen Bedarfs eine Ortsumfahrung geplant werden soll.[..]
Quelle.
[..]Zum Einstieg in eine möglichst frühe Bürgerbeteiligung wird die Stadt Rödermark die Realisierbarkeit und nachbarliche Verträglichkeit der sogenannten K/L-Trasse als gleichberechtigte Planungsvariante durch eine ergänzende gutachterliche Untersuchung darstellen. Quelle.
Am 11.03.2020 teilte Herr Rotter mit, dass er plant, einen „Runden Tisch einzuberufen. Siehe Protokoll der BuSE Sitzung vom 11.03.2019.
Corona dürfte dem geplanten Start der Bürgerbeteiligung (Runder Tisch) einen Strich durch die Rechnung gemacht haben. Telefonische Absprachen zwischen den Bürgermeistern dürften auch während der Corona-Krises für eine grundsätzliche Erklärung kein Problem sein.
Pro/Contra. Für sachdienliche Hinweis zur Veröffentlichung wäre ich sehr dankbar.
K/L-Trasse
Ist mit „Rückbau alte L3317“ gleichzusetzen mit „Entfernen“ des in der Planvariante eingezeichneten Bereichs? Was ist mit „Abhängen K180“ gemeint? Wie kommt man aus Messel auf die L3097 in Richtung Darmstadt?
K/L-Trasse müsste zur Bundesstraße umgewidmet werden. So wie ich das bei der Präsentation vernommen habe, dürfte das aber nicht möglich sein. Die B486 wird weiterhin durch Urberach laufen. Damit verliert Rödermark die Möglichkeit, durch eigene Initiativen den Verkehr, trotz KL-Trasse, aus Urberach zu verbannen oder dem Durchgangsverkehr eine Durchfahrt zu erschweren. Der Vorteil einer Bundesstraße ist aber, dass für die Instandhaltung zum großen Teil weiterhin der Bund aufkommen muss.
Die K/L-Trasse bedeutet für den Verkehr Richtung Dieburg einen nicht zu unterschätzenden Umweg. Ob sich der gesamte Durchgangsverkehr über die Kreis- und Landesstraße umleiten lässt? 12 km mehr (6 km einfach) addieren sich für einen Berufspendler auf 240 km monatlich.
Wird sich der Durchgangsverkehr um nur ?% reduzieren lassen?
Bürgermeister Larem aus Messel zu der Querspange: [..]Vor einigen Monaten habe sein „Kollege und Freund Roland Kern“ ihm einen Plan vorgestellt, der eine Querspange von der K 180 (Eppertshausen-Messel) zur L 3317 (Offenthal-Messel) vorsah. Diese Straße wäre tatsächlich ein Stück vom Messeler Ortsrand entfernt. Das ist nach Ansicht Larems aber ihr einziger Vorteil. Sie führe zwischen Waldrand und Kleingärten durch ein Naturschutzgebiet und habe „keine Chance auf Genehmigung“[..]. Quelle OP-Online
Ortsnahe Umgehung.
Die „Ortsnahe Umgehung“ wird zur Bundesstraße. Die Ortsdurchfahrt wird dann, wie in Ober-Roden, nachdem es dort die Umgehung gibt, eine Gemeindestraße? Eine Kreisstraße? Eine Landesstraße? Wahrscheinlich eine Gemeindestraße. Dann hat Rödermark für die Instandhaltung zu sorgen. Allerdings ist man dann flexibler in Bezug die Verkehrssteuerung.
Standpunkte.
Ob „ortsnahe Umgehung“ oder „K/L-Trasse“ ist mir genauso egal, wie den Urberachern die Standzeiten am Bahübergang (S1) in der Ortsmitte von Ober-Roden. Ich wünsch den Urberachern aber eine Ortsumfahrung so schnell wie es nur eben geht.
Was wie ein Dogma klingt, ist der Standpunkt des hauptamptlichen Magistrats. „[..] Rotter und Schülner sehen die K-L-Trasse als einzige akzeptable Entlastungsmöglichkeit für die Urberacher Ortsdurchfahrt an. Eine Umgehungsstraße zwischen Ortsrand und „Bienengarten“ lehnen sie ab.[..]“ Quelle: OP-Online.de
Was nützt es, wenn man sich für eine Variante einsetzt, die schlichtweg aus Kostengründen scheitern wird.
Siehe auch
» Wenn einem von einem Magistratsmitglied 🙁
» Verkehrliche Machbarkeitsstudie Ortsumgehung Urberach. 11.03.2020.
» 26.03.2020 Neue Variante der K-L-Trasse vorgelegt.
» 09.01.2020 Rekordmittel für Straßen in Hessen
» 24.09.2020 Ortsumgehung Urberach. Bundesstraßenprojekte können beginnen.
Bürgerinitiativen
» BINNU zur KL-Trasse
» Bürgerinitiative BIVER.
Zusammenfassung
» Zusammenfassung. KL-Trasse. Umgehung Urberach, Ober-Roden
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@Jup64
Wenn ein Kommentar ausschließlich dazu benutzt wird, Themen ins Lächerliche zu ziehen, dann soll er auch seinen Namen und seine Mailadresse nennen.
Schließlich soll jeder wissen, wer solch einen Kommentar ohne Bezug zum Thema, abgibt.
Die K/L Trasse kann kein Grüner wollen. Bei 230 Arbeitstagen/Jahr sind das 41.400.000 Autokilometer Umweg.
@Anonymous
Populistischer scheißdreck.
@Anonymous 11:44h
Ihr Kommentar ist keine Hilfe zur Sache. Der Kommentar zeigt die Stimmung zur Sache.
Über die Anzahl, die als Umweg gefahrenen werden, war ich auch erstaunt und habe meine Zweifel.
Aber es sind Zahlen, die man mit Zahlen widerlegen müsste.
Zahlen nennen wäre die bessere Antwort gewesen als nur „Populistischer Scheißdreck“
Machen wir uns nichts vor, die KL-Trasse ist letzlich ein Weg, der außer Verzögerung nichts bringt und voraussichlich auch nie ausgeführt wird.
Aber das Problem ist, sollte man „gebetsmühlenartig“ den Plan für eine solche Umgehung als einzig akzeptable Lösung anstreben, so gerät man in eine Sackgasse. Wenn nach einer Planung Gerichte in 5 bis 10 Jahren diese Umgehung ablehnen und keine Alternative geplant wurde, stehen wir wieder bei Null. Die Gründe für Ablehnungen liegen auf der Hand: Gemeinde Messel lehnt das ab, zuletzt der Bürgermeister aus Messel 2019 mit der Aussage, dies sei Quatsch – der Landkreis Darmstadt /Dieburg lehnt das ab – die zuständige Planungsbehörde in Wiesbaden lehnt das ab. Und dann noch die vielen anderen Gründe wie von admin richtig ausgeführt. Ich fürchte, dass eine Planung noch nicht mal die ersten Schritte überstehen wird – aber auch dann wären bereits wieder mehr als 5 Jahre vorbei.
Es sollte doch auch irgendetwas zwischen KL-Trasse und einer Straßenführung gemäß Bundesverkehrswegeplan möglich sein. Und darauf sollten wir uns konzentrieren!
Das Thema KL-Trasse wurde auch in der Studie von „Freudl“ vom Jan. dieses Jahres beschrieben. Wenn bereits im Teil 1 steht „… Eine Ortsumfahrung … wird von weiten Teilen der Rödermärker Bevölkerung abgelehnt…“ werde ich schon misstrauisch. Woher wissen die das? Gab es eine Umfrage? Ich meine nein. Beruhen dann die weiteren Daten ebenfalls auf unbelegten Daten?
Die Studie zeigt toll, wie das so aussehen könnte. Nur ist die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Mal ehrlich, der Kreis Darmstadt Dieburg und die Gemeinden Messel und Eppertshausen wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie so etwas akzeptieren würden, nur weil einige Urberacher etwas gegen eine Umgehung auf dem eigenen Gebiet haben, oder? So nach dem Motto: Oh heiliger St. Florian, verschon mein Haus, zünd andere an.
Glaubt in Rödermark irgendeiner daran, dass wir uns in Messel widerstandslos ein 11 Meter breites Straßenband vor die Haustür legen lassen? Wer kommt auf die Idee, dass wir genau das zulassen werden, was ihr in Rödermark nicht haben wollt?
Wer das glaubt, dass wir in Messel nicht alle gerichtlichen Instanzen gehen werden, um den Wahnsinn KL Trasse zu verhindern, der hat seine 5 Sinne nicht beieinander.
Unser Waffenarsenal gegen solche Pläne ist mit Argumenten gut gefüllt. Wir werden es nicht zulassen, dass schützenswerte Waldflächen angetastet werden.