Sehr geehrter Herr Stadtverordnetenvorsteher, Herr Bürgermeister,
sehr geehrte ehemalige und aktuelle Stadtverordnete und Mitglieder des Magistrats,
dass jemand seine Arbeit wie vom Gesetz vorgeschrieben erledigt hat, haben Sie für würdig befunden, ihn in besonderer Weise zu ehren. Tja, die Normalität ist das Paradies. Ich danke Ihnen jedenfalls dafür!
Meiner hauptamtlichen Arbeit gingen ja 24 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Stadtverordneter voraus, ohne die es nicht zu meiner Wahl zum Bürgermeister gekommen wäre.
Nun kann natürlich niemand erwarten, dass er, wenn er sich ehrenamtlich für seine Stadt engagiert, irgendwann einmal zum Bürgermeister gewählt wird. Das ist auch gar nicht nötig oder sinnvoll.
Jede gemeinwohlbezogene Aktivität dient der gemeinschaftlichen Willensbildung und ist ein Element der Entwicklung einer Stadt. Ob diese immer in die richtige Richtung weist, ist damit nicht garantiert. Mehrheit ist nicht gleich Wahrheit oder Richtigkeit. Aber anders geht es nicht in einer demokratisch verfassten Gesellschaft.
Jede und jeder trägt ein Scherflein bei und setzt einen notwendigen Stein ins Gesamtmosaik.
Alles lohnt sich. Und manches Mal erwirbt man sich ja durch das, was man anregt, vielleicht mehr Verdienst als durch das, was man selbst vollbringt.
„Wer an den Dingen seiner Gemeinde nicht Anteil nimmt, der ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“, das stellte schon der griechische Staatsphilosoph Perikles fest. Sie alle hier im Saal sind gute Bürgerinnen und Bürger, denn Sie kümmern sich um die öffentlichen Angelegenheiten. Perikles hatte euch vor 2500 Jahren genau vor Augen! In Ihren Händen lag und liegt unsere Stadt gut.
Ihr Engagement war und ist aller Ehren wert! Und dass dies am heutigen Abend so geschieht, dafür darf ich mich – auch im Namen und für alle Ausgezeichneten – bei den Gremien unserer Stadt nochmals ganz herzlich bedanken.
Vielen Dank!
R. Kern, 19. Juli 2022