Studie „Von Hekimhan nach Rödermark“
Eine wissenschaftliche Studie beleuchtet türkisch-deutsche Familiengeschichten. In Rödermark sind seit den Sechzigerjahren überwiegend Migranten aus Hekimhan und seinen ostanatolischen Nachbarstädten heimisch geworden. Lesen Sie den ganzen Artikel bei OP-Online.
Zuerst einmal: schön, dass die Integration geklappt hat. Rödermark ist alles in allem eine friedliche Stadt, in der kulturelle Diversität gelebt werden kann, ohne dass sie dabei überbetont wird. Inwieweit das mit den Leistungen der Stadt Rödermark, der Leistung Herrn Kerns und Herrn Rotters und allen anderen planerisch und ausführend beteiligten Personen der Verwaltung zusammenhängt, weiß ich, kann ich nicht beurteilen. Wenn deren Leistungen mit der gelungenen Integration zusammenhängen, dann Glückwunsch. Ist doch mal was Positives.
Zur Studie selbst möchte ich eine kleine Kritik anbringen. Ich finde, die Stadt hat hier die Chance vertan, mittels der Studie zu zeigen, dass die Integration auch auf der Ebene des Zusammenlebens der Religionen gelungen ist. Da in der Studie von Integration und von binationalen Ehen gesprochen wird, gehe ich davon aus, dass die Menschen aus Hekimhan ihre ursprüngliche kulturelle Identität, zu der auch die Religion gehört, erhalten haben. Dennoch ist bereits drei Generationen lang (seit Mitte der 60er Jahre) der Frieden erhalten geblieben.
Warum fehlt die Frage nach der Religion? Irrelevanz schließe ich aus. Schließlich geht Herr Kern auch auf Veranstaltungen muslimischer Vereine in Rödermark. Neulich hat er beim Ramadan-Fastenbrechen eine Rede gehalten und das Grundgesetz zitiert. Religion ist also relevant.
Daten, die mit Religion zusammenhängen, könnten auch von der jetzigen Stadtverwaltung genutzt werden, um friedliche, sozial-verträgliche Lösungen für etwaige, mögliche Probleme zu finden. Z. B. könnte man erfragen, was die integrierende Gesellschaft richtig gemacht hat. Man könnte auch erfragen, wie die zu integrierende Gesellschaft mit den religiösen Unterschieden zurechtgekommen ist, wie sie die Unterschiede überbrückt haben. Ich denke, solche Informationen könnten weiteren Integrationsbemühungen in Rödermark nützen.