Zuletzt berichtet ich über am 25.09.2015 unter – Badehaus Rödermark. Ich wünsche den Saunarittern viel Erfolg -.
Durch die Verpachtung an die Saunaritter erhoffte sich die Stadt Einnahmen von 150.000 bis 200.000 Euro. Damit kann man dann die Verluste des Badehauses reduzieren.
(Neben dem Bereich Wellness wurden zum 1. Oktober 2015 die Bereiche Sauna und Gastronomie an die Saunaritter GmbH, Rödermark verpachtet.)
Ende 2017 konnte man der Offenbach Post entnehmen, dass es die Saunaritter in kürzester Zeit schafften, eine schwarze Null zu schreiben.
Es sind jetzt drei Jahre ins Land gegangen. Ist die Rechnung, ein privates Unternehmen (Saunaritter GmbH) eine Sauna im Badehaus mit Gewinn betreiben, wirklich aufgegangen?
Sind die Planungen der Saunaritter voll aufgegangen und hat die Stadt von der Verpachtung profitiert?
Die Bilanzen der Saunaritter GmbH von 2015 und 2016 kann jeder im Internet einsehen.
Siehe auch
» 12.10.2016 Saunaritter bekämpfen Defizit
» Zusammenfassung Jugendzentrum (JuZ) statt Sauna
Rödermark intern.
Aus dem Haushaltsplan 2024/2025
Haushaltssicherungskonzept
Ein Haushaltssicherungskonzept gem.
§ 92 a Abs. 1 Nr. 1 HGO entfällt in den Fällen, in denen der Saldo des Zahlungsmittelflusses aus laufender Verwaltungstätigkeit zwar nicht so hoch ist, dass daraus die Auszahlungen zur ordentlichen Tilgung von Krediten sowie ggf. an das Sondervermögen „Hessenkasse“ geleistet werden können, jedoch ausreichend ungebundene Liquidität für die Tilgungsleistungen und ggf. Auszahlungen an das Sondervermögen „Hessenkasse“ zur Verfügung steht.
Amerkung:
Wie es die zugänglichen Daten zum Haushalt zeigen, dürfte Rödermark Anfang 2025 nicht mehr in der Lage sein, die oben genannten Zahlungen weder aus laufender Verwaltungstätigkeit noch aus ungebundener Liquidität zu begleichen.
Wann wird der Magistrat den Stadtverordneten das Haushaltssicherungskonzept vorlegen? Nach der Bürgermeisterwahl?
Mir kommt gerade der Gedanke, ob ein Ruf nach mehr bürgerlichem Engagement ein Hinweis darauf ist, dass eine Stadt seinen Aufgaben nicht oder nur unzureichend nachkommt, weswegen die Bürger einspringen müssen. Soll nicht heißen, dass etwas gegen Engagement einzuwenden ist.
Beispiele:
– der Aufruf, die Bäume zu gießen, weil der KBR dem Bedarf nachhinkt
– der Aufruf, die Rodau mit dem Spaten zu renaturieren, anstatt einen Bagger anzumieten.
– den Hintergrund für das Baumpatentum kenne ich nicht, könnte man aber ebenso als den Versuch der Stadt ansehen, eine Aufgabe an Bürger abzugeben, weil die Stadt keine Ressourcen frei hat.
– das Ehrenamt an sich, weil kein Geld da ist, mit dem die übernommene Aufgabe bezahlt werden kann. Stattdessen kann man sich als ehrenamtlicher Helfer gewiß sein, dass man im Namen der Menschlichkeit gehandelt hat, anstatt im Namen des Mammon, oder sowas in der Art.
– die ungepflegten Grünflächen und ungeschnittenen Bäume und Sträucher in vielen Teilen der Stadt, die dann so ca. einmal pro Halbjahr von H4-Empfängern gemäht und geschnitten werden. Hartz 4, heißt, die Stadt bezahlt auch hier nicht.
Die Liste lässt sich noch weiterführen.
Das mag offtopic klingen, aber spielt in die Richtung, dass eine Stadtverwaltung ineffizient wirtschaftet, weil sie sich immer mehr Aufgabengebiete aneignet, die von ihrer eigentlichen Aufgabe (dem Verwalten einer Stadt) abweicht, und wir leider in einem System der kollektiven Schuldwirtschaft leben, in dem Verschwendung beinahe schon unausweichlich ist. Und da unsere Politspitze keine Disziplin hat, sondern meint, unentwegt Schulden machen zu können, müssen natürlich auch mehr und mehr der „Service-Angebote“ ausgelagert werden, per bürgerlichem (ehrenamtlichem) Engagement kostenlos geleistet oder gleich sein gelassen werden. Wirklich kein Wunder, dass Rödermark in den letzten Jahren immer heruntergekommener wirkt.
Was wäre die Saunaritter GmbH Rödermark ohne den Saunaritter e.V. Kleinostheim?